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Sonett 122: Das Kleine Blatt, Die Gabe Deiner Hand

Das kleine Blatt, die Gabe deiner Hand, Trag' ich im Geiste voll Erinnrungszeichen, Um, ohne Schriftwerk, ihnen hier Bestand Für alle Zeit und Ewigkeit zu reichen. So lange wenigstens, als die Natur Mein Herz und Hirn im Leben hält zusammen, Und bis Vergessen deine letzte Spur In ihnen auslöscht, soll dein Bildnis flammen! Zu arm dafür war das Gedächtnisblatt, Und ohne Merkbuch denk' ich ewig dein, So gab ich's fort und trau' an seiner Statt Den Seiten, die dich sichrer schließen ein. Hielt' ich mir Hilfe, dein gedenk zu sein, Das hieße, selbst mich des Vergessens zeihn.