Sonett 85: Schweigt Meine Muse Nach Gewohnter Art
Schweigt meine Muse nach gewohnter Art
Ist's weil Dein Lob in reich geschmückten Zeilen
Die goldne Feder sorgsam aufbewahrt
Im hohen Styl, an dem die Musen feilen.
Ich denke gut, was jener Gutes spricht
Dem armen Meßner gleich ruf' ich nur Amen
Zu jedem Hymnus, den ein höh'res Licht,
Ihn dichten lehrt für Deinen edlen Namen.
Hör' ich Dein Lob, so sag' ich nur: S'ist wahr
Und füge still hinzu was noch gebrach
Doch nur im Herzen, welches immerdar
Das erst' in Lieb' ist; kommt das Wort auch nach.
Für Hauch der Worte schenk' den andern Liebe,
Mir für des Herzens stumm beredte Triebe.