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Sonett 78: So Oft Ich Dich Für Meine Muse Bath

So oft ich Dich für meine Muse bath Ward mir so süßer Trost, so holdes Licht Drum fand manch fremde Feder diesen Pfad In Deinem Schutz erblüht manch neu Gedicht. Dein Auge lehrt den Stummen laut zu singen, Bricht durch den stumpfsten Sinn mit hellem Glanz Dem schon erhabnen Geist verleiht es Schwingen, Schmückt Majestät mit zarter Anmuth Kranz. Und doch soll mein Gedicht nur Stolz Dir geben Sein Daseyn dankt es einzig Deiner Gunst, Der andern Werke kannst Du wohl erheben. Und Deine Huld verschönt die edle Kunst. Doch Du bist all mein Wissen. Himmelwärts, Hebst Du allein, mein blöd, unwissend Herz.