Sonett 7: Schau! Wenn Das Holde Licht Im Orient
Schau! wenn das holde Licht im Orient
Erhebt sein flammend Haupt und aufwärts fleht
Ein jedes Aug', es huld'gend anerkennt,
Mit Blicken dient der heil'gen Majestät.
Steigt er bergan die steile Himmelsbahn,
Im reifern Alter, mit der Jugend Kraft
So bethen Sterbliche die Schönheit an,
Und folgen seiner goldnen Pilgerschaft.
Doch wenn von höchster Höh', mit müden Rossen,
Als schwacher Greis den Lauf er taumelnd endet,
So ist der pflichtvergess'ne Blick verdrossen
Von seinem niedren Zug hinweg gewendet.
So, steigst Du ab von Deines Mittags Thron,
Stirbst Du verachtet, hast Du keinen Sohn.