lovrary

Sonett 117: Ja, Gieb Mir Schuld Daß Alles Ich Verschwendet

Ja, gieb mir Schuld daß alles ich verschwendet, Dich um des großen Werthes Schuld betrogen, Der Liebe süßem Dienst mich abgewendet, Zu dem mich tausend heil'ge Bande zogen. Daß ich mit Fremden meine Zeit verzehrt, Das theur erkaufte Recht was Dir gebührte, Und jedem Wind mein Segel zugekehrt Der abwärts mich von Deinem Herzen führte, Schreib meine Schuld auf, meiner Fehler Menge, Nach reifem Urtheil, übervollem Maas, Mach' mich zum Ziel für Deines Zürnens Strenge Doch drück' den Pfeil nicht ab der grimme Haß. Denn horch: Mein Anwald spricht mich frei von Sünden Ich wollte Deiner Liebe Macht ergründen.