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Sonett 105: O Nennt Nicht Götzendienst Mein Inn'Ges Lieben

O nennt nicht Götzendienst mein inn'ges Lieben, Nennt keinen Abgott den erwählten Freund Mein Sang und Preis ist sich stets gleich geblieben Vor ihm, für ihn, hat es nur ihn gemeint. Mein Freund war gestern hold, und ist es heut, Beständig gleich, mit wunderbarer Treue So weiht mein Lied sich der Beständigkeit, Singt stets nur Eins, sucht nicht das seltsam Neue. Schön, hold und treu, das wird mein Vorwurf bleiben, Schön, hold und treu gar mannigfach zu preisen, In Vers und Reim, sonst weiß ich nichts zu schreiben, Ein kleiner Text zu tausendfält'gen Weisen. Schön, hold und treu; getrennt wohl lebten sie, Allein bis heut so süß vereinigt nie